Nathanael Riemer, Kadir Sanci, Michael K. Schulz
Nathanael Riemer; Kadir Sanci; Michael K. Schulz (eds.)

Muslimisch-Jüdischer Dialog = Muslim-Jewish Dialogue

ISBN: 978-3-86956-370-1
280 pages
Release year 2016

Series: PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. , 22

11,00 

Aus dem Editorial:
In der letzten Dekade erschienen zahlreiche Publikationen zum interreligiösen Gespräch sowohl zwischen Judentum und Christentum als auch zwischen Islam und Christentum. Die verschiedenen Konfessionen und Strömungen der jeweiligen Religion haben eine beachtenswerte Zahl an Foren für den Austausch geschaffen, die positiv in die Bevölkerung und Politik hineinwirken und beidseitige Fremdheitsgefühle abzubauen versuchen. Die Umstände, dass sowohl Judentum als auch Islam umfassende Religionsgesetze mit ähnlichen Methoden der Rechtsfindung kennen und sich in theologischen, philosophischen und nicht zuletzt in mystischen Strömungen reziprok beeinflusst haben, lassen den uneigennützigen Dialog zwischen den beiden Religionen als erstaunenswertes Desiderat der Gegenwart hervortreten. Während der Austausch zwischen muslimischen und jüdischen Kulturen des Mittelalters fruchtbar war und vergleichsweise gut dokumentiert ist, scheint das Gespräch zwischen Muslimen und Juden derzeit– bis auf gemeinsame Initiativen im Zuge der Beschneidungsdebatte– weitgehend eine Nischenexistenz zu führen. Bei einer kritischen Beobachtung der globalen Veränderungen in den letzten Dekaden kann man den Eindruck gewinnen, dass die Gründe für den unterbrochenen Austausch weniger in religiösen Verschiedenheiten, sondern eher in der Durchsetzung von politischen Interessen durch Herrschaftsgewinnung und Mediengewalt zu suchen sind.

In der vorliegenden Ausgabe von PaRDeS haben es sich die Herausgeber zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Muslimen und Juden in den Mittelpunkt zu rücken. Der Zeitschriftenband entstand in Kooperation mit dem Forum Dialog und profitierte wesentlich vom Engagement seiner Mitglieder. Die Beiträge, die über ein international verbreitetes Call-for-Paper-Verfahren eingereicht und anschließend begutachtet wurden, spiegeln das derzeitige Interesse der zu dieser Thematik arbeitenden Wissenschaftler wider.

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Aus dem Editorial:
In der letzten Dekade erschienen zahlreiche Publikationen zum interreligiösen Gespräch sowohl zwischen Judentum und Christentum als auch zwischen Islam und Christentum. Die verschiedenen Konfessionen und Strömungen der jeweiligen Religion haben eine beachtenswerte Zahl an Foren für den Austausch geschaffen, die positiv in die Bevölkerung und Politik hineinwirken und beidseitige Fremdheitsgefühle abzubauen versuchen. Die Umstände, dass sowohl Judentum als auch Islam umfassende Religionsgesetze mit ähnlichen Methoden der Rechtsfindung kennen und sich in theologischen, philosophischen und nicht zuletzt in mystischen Strömungen reziprok beeinflusst haben, lassen den uneigennützigen Dialog zwischen den beiden Religionen als erstaunenswertes Desiderat der Gegenwart hervortreten. Während der Austausch zwischen muslimischen und jüdischen Kulturen des Mittelalters fruchtbar war und vergleichsweise gut dokumentiert ist, scheint das Gespräch zwischen Muslimen und Juden derzeit– bis auf gemeinsame Initiativen im Zuge der Beschneidungsdebatte– weitgehend eine Nischenexistenz zu führen. Bei einer kritischen Beobachtung der globalen Veränderungen in den letzten Dekaden kann man den Eindruck gewinnen, dass die Gründe für den unterbrochenen Austausch weniger in religiösen Verschiedenheiten, sondern eher in der Durchsetzung von politischen Interessen durch Herrschaftsgewinnung und Mediengewalt zu suchen sind.

In der vorliegenden Ausgabe von PaRDeS haben es sich die Herausgeber zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Muslimen und Juden in den Mittelpunkt zu rücken. Der Zeitschriftenband entstand in Kooperation mit dem Forum Dialog und profitierte wesentlich vom Engagement seiner Mitglieder. Die Beiträge, die über ein international verbreitetes Call-for-Paper-Verfahren eingereicht und anschließend begutachtet wurden, spiegeln das derzeitige Interesse der zu dieser Thematik arbeitenden Wissenschaftler wider.