Mit dem von Achim Landwehr herausgegebenen Themenheft Militär und Zeit in der Frühen Neuzeit liegt ein Band mit einem stringent verfolgten Schwerpunkt vor, der zudem die Ergebnisse der im September 2015 in Düsseldorf abgehaltenen Jahrestagung des AMG aufbereitet. Den Referenten, den Autoren und dem Herausgeber sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt.
Das Themenheft folgt keiner streng systematischen Unterteilung. In einer breit aufgestellten Einleitung gibt Achim Landwehr einen Einblick in die organisatorischen Bedeutungen der Zeit in den Armeen der Frühen Neuzeit. Zeit, so zeigt bereits die Gliederung auf, unterlag dabei unterschiedlichen Ausprägungen. Sie wurde von Befehlen, Ereignissen oder Prozessen strukturiert, die im Militär wirkten, die auf das Militär wirkten oder die durch das Militär in andere Bereiche der Gesellschaft wirkten.
Die Einleitung bietet ebenfalls einen umfassenden Überblick über die Inhalte der einzelnen Beiträge, die an unterschiedliche Bereiche der Einleitung anschließen. Kontrafaktische Wahrnehmungen von Zeit spielen ebenso eine Rolle wie Disziplinierungs- und Nutzungsversuche der Nacht durch die frühneuzeitlichen Militärs. Deutungsversuche stehen neben chronologischen Verkürzungsversuchen. In ihrer Gesamtheit deuten sie den Umfang der Verbindungen zwischen Militär und Zeit an und unternehmen Versuche ihn auszudifferenzieren.