Stephan Kummer 

Gut Dolgenbrodt 1945–2015

Nationalsozialismus, Bodenreform, Wiedervereinigung, Restitution



ISBN: 978-3-86956-587-3
355 Seiten, Paperback
Erscheinungsjahr 2025

23,50 

NEU!

Als Eberhard Specht (1915–2015) im April 2015 den Urteilsspruch des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) vernahm, dass er für das ihm widerfahrende Unrecht entschädigt werden muss, endete ein 70 Jahre andauernder Eigentumsstreit. Im hohen Alter von 99 Jahren wurde der ehemalige Gutsbesitzer Specht erneut zum rechtmäßigen Eigentümer des Gutes Dolgenbrodt, gelegen im gleichnamigen Ort im Landkreis Dahme-Spreewald. Drei historische Zäsuren waren für Spechts Schicksal von Bedeutung: der Nationalsozialismus (1933–1945), die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) (1945–1946) sowie die deutsche Wiedervereinigung (1990). 
Die Dissertation verfolgt das Ziel, den 70 Jahre andauernden Rechtsstreit Eberhard Spechts um das Gut Dolgenbrodt zu untersuchen. Von 1945 bis 1990 wurden seitens der Nationalsozialisten, der Sowjetunion sowie der DDR historische Fakten geschaffen, die Specht seinen Anspruch auf die Länderei verwehrten. Erst die Herstellung der deutschen Einheit veränderte die juristische Ausgangssituation für Specht und eine Vielzahl weiterer Betroffener. Die Hoffnung auf Wiedergutmachung bekam rechtlich neuen Boden. 
Den Schwerpunkt der Untersuchung bilden die nach der deutschen Wiedervereinigung durch Specht initiierten Gerichtsverfahren zwischen 1991 und 2015. Mehrere Verhandlungen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren führten u. a. am Verwaltungsgericht (VG) in Cottbus zunächst zu dem Ergebnis, dass Eberhard Spechts Rückübertragungsgesuche auf das Gut Dolgenbrodt abgewiesen wurden. Die historischen Fakten, welche zu dem Schicksal der Familie Specht führten, fanden keine Beachtung. Selbst die Authentizität von Archivalien wurde im Verfahrensverlauf seitens der rechtsprechenden Organe und beklagten Gemeinde angezweifelt.
Die Arbeit leistet einen Beitrag zur juristischen Aufarbeitung von NS-Unrecht in den beiden deutschen Staaten nach Kriegsende und in der Nachwendezeit.

Als Eberhard Specht (1915–2015) im April 2015 den Urteilsspruch des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) vernahm, dass er für das ihm widerfahrende Unrecht entschädigt werden muss, endete ein 70 Jahre andauernder Eigentumsstreit. Im hohen Alter von 99 Jahren wurde der ehemalige Gutsbesitzer Specht erneut zum rechtmäßigen Eigentümer des Gutes Dolgenbrodt, gelegen im gleichnamigen Ort im Landkreis Dahme-Spreewald. Drei historische Zäsuren waren für Spechts Schicksal von Bedeutung: der Nationalsozialismus (1933–1945), die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) (1945–1946) sowie die deutsche Wiedervereinigung (1990). 
Die Dissertation verfolgt das Ziel, den 70 Jahre andauernden Rechtsstreit Eberhard Spechts um das Gut Dolgenbrodt zu untersuchen. Von 1945 bis 1990 wurden seitens der Nationalsozialisten, der Sowjetunion sowie der DDR historische Fakten geschaffen, die Specht seinen Anspruch auf die Länderei verwehrten. Erst die Herstellung der deutschen Einheit veränderte die juristische Ausgangssituation für Specht und eine Vielzahl weiterer Betroffener. Die Hoffnung auf Wiedergutmachung bekam rechtlich neuen Boden. 
Den Schwerpunkt der Untersuchung bilden die nach der deutschen Wiedervereinigung durch Specht initiierten Gerichtsverfahren zwischen 1991 und 2015. Mehrere Verhandlungen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren führten u. a. am Verwaltungsgericht (VG) in Cottbus zunächst zu dem Ergebnis, dass Eberhard Spechts Rückübertragungsgesuche auf das Gut Dolgenbrodt abgewiesen wurden. Die historischen Fakten, welche zu dem Schicksal der Familie Specht führten, fanden keine Beachtung. Selbst die Authentizität von Archivalien wurde im Verfahrensverlauf seitens der rechtsprechenden Organe und beklagten Gemeinde angezweifelt.
Die Arbeit leistet einen Beitrag zur juristischen Aufarbeitung von NS-Unrecht in den beiden deutschen Staaten nach Kriegsende und in der Nachwendezeit.