Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e.V. (Hrsg.)

Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit ; 19 (2015)

143 Seiten, Zeitschriftenheft
Erscheinungsjahr 2017

Reihe: Militär und Gesellschaft in der frühen Neuzeit , 19 (2015)

7,50 

Aus dem Editorial:
Der aktuelle Band der Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit liegt endlich vor und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen Autoren für ihre Mitarbeit zu danken. Mit Heft 19 (2015) harrt erneut ein thematisch frei gestalteter Band mit unterschiedlichsten Beiträgen auf die Lektüre. Chronologisch zwischen dem mittleren 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert verortet, reichen die Aufsätze inhaltlich vom Versuch der Werbung deutscher Söldner für den russischen Zaren über die  habsburgische Rekrutierungspraxis westeuropäischer Reitertruppen im Langen Türkenkrieg, den durch Versorgungsproblematiken geprägten Alltag im Bayern der 1630er und 1640er Jahre bis hin zu den Belagerungen des Großen Nordischen Krieges.

Bevor diese kurz vorgestellt werden soll jedoch Werbung in eigener Sache erfolgen. Nachdem die letzte Jahrestagung des AMG in Düsseldorf zum Thema „Militär und Zeit“ bereits mehr als ein Jahr zurück liegt, rückt die nächste Jahrestagung näher. Diese findet im Herbst 2017 im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt statt und widmet sich der Vorstellung und Analyse unterschiedlicher Quellengattungen und ihrer Potentiale für die frühneuzeitliche Militärgeschichte. Darüber hinaus möchte ich die Gelegenheit nutzen Jan Philipp Bothe (Göttingen) und Alexander Querengässer (Potsdam) herzlich im Redaktionsteam unseres Vereinsorgans begrüßen. Beitrags- und Rezensionsvorschläge, Projektskizzen und Berichte senden Sie bitte gerne weiterhin an sven.petersen[at.]phil.uni-goettingen.de.
Der Werbung, Aufstellung und militärrechtlichen Einordnung deutscher Söldner für den Moskauer Staat im mittleren 16. Jahrhundert widmet sich Oleg Rusakovskiy und eröffnet das vorliegende Heft. Am Beispiel des „Unternehmens Schlitte“, eines privat initiierten Werbeversuchs deutscher Söldner für den Zaren durch einen Goslarer Kaufmann analysiert der Autor den Einfluss von Artikelbriefen aus dem Heiligen Römischen Reich auf die Rekrutierungs- und Verrechtlichungspraxis. Er geht den daraus entstandenen logistischen, personellen, finanziellen und kulturellen Faktoren nach und problematisiert diese durch Bezüge zum Alltag im Zarenreich.
Diesem folgt Zoltán Péter Bagi, der seine Forschung der Genese der Reitertruppen im kaiserlichen Heer an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert widmet. Der lange Türkenkrieg dient als Rahmen der vergleichenden Untersuchung, welche die spezifischen Anforderungen an die berittenen Soldaten und den aus dem verstärkten Einbezug derselben hervorgehenden Wandel im Heerwesen Kaiser Rudolfs II. bewirkte. Diesem traten die Beamten der Hofburg mit verschiedenen Reglementierungsversuchen entgegen, um ein einheitliches Bild von den neuen Waffengattungen zu schaffen.
Anschließend führt Andréas Richer in die Problematik der Nahrungsfrage während des Dreißigjährigen Krieges im Raum Augsburg ein. Auf der Grundlage eines umfangreichen Tagebuchs des Abtes Maurus Friesenegger nähert sich Richer dem Zusammenspiel von Nahrung, Not und Behelfsstrategien an und gibt detaillierte Einblicke in den Alltag und die Mentalität des Geistlichen zwischen 1627 und 1648. Die Nahrungsfrage wird dabei nicht nur als ein bestimmendes Moment in den Handlungen der Bauern sichtbar, sondern kann gleichzeitig als ein Schutzinstrument verstanden werden, dessen sich die Landbevölkerung in der Auseinandersetzung mit Söldnerverbänden mannigfaltig zu bedienen wusste.
Mit Alexander Querengässer verlassen wir das 17. und erreichen das frühe 18. Jahrhundert. In seinem Beitrag stellt er den Komplex von Belagerungen während des  Großen Nordischen Krieges vor und verbindet zwei vernachlässigte Forschungsfelder dieser Auseinandersetzung. Zum einen geht der Autor mit Belagerungen auf weniger  präsente Kulminationspunkte militärischer Gewalt während dieses Konfliktes ein. Zum anderen wird die topographische und logistische Eigenart des weitläufigen Schauplatzes hervorgehoben. Anhand verschiedener Beispiele werden die unterschiedlichsten Ausprägungen analysiert, keine der kriegführenden Parteien vernachlässigt und gleichzeitig das Zusammenspiel der Verbündeten untersucht.
Den Abschluss dieses Heftes bildet eine Projektvorstellung von Thorsten Busch über den Zusammenhang von militärischen Durchmärschen und der Ausbreitung von Seuchen im Frankreich des mittleren 17. Jahrhunderts. Dem schließen sich eine Rezension von Stefan Droste zu Dirk Götschmann, Ansgar Reiß (Hrsg.), Wissenschaft und Technik im Dienst von  Mars un  Bellona sowie eine Rezension von Sven Petersen zu Marc Höchner, Selbstzeugnisse von Schweizer Söldneroffizieren im 18. Jahrhundert an.

Aus dem Editorial:
Der aktuelle Band der Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit liegt endlich vor und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen Autoren für ihre Mitarbeit zu danken. Mit Heft 19 (2015) harrt erneut ein thematisch frei gestalteter Band mit unterschiedlichsten Beiträgen auf die Lektüre. Chronologisch zwischen dem mittleren 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert verortet, reichen die Aufsätze inhaltlich vom Versuch der Werbung deutscher Söldner für den russischen Zaren über die  habsburgische Rekrutierungspraxis westeuropäischer Reitertruppen im Langen Türkenkrieg, den durch Versorgungsproblematiken geprägten Alltag im Bayern der 1630er und 1640er Jahre bis hin zu den Belagerungen des Großen Nordischen Krieges.

Bevor diese kurz vorgestellt werden soll jedoch Werbung in eigener Sache erfolgen. Nachdem die letzte Jahrestagung des AMG in Düsseldorf zum Thema „Militär und Zeit“ bereits mehr als ein Jahr zurück liegt, rückt die nächste Jahrestagung näher. Diese findet im Herbst 2017 im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt statt und widmet sich der Vorstellung und Analyse unterschiedlicher Quellengattungen und ihrer Potentiale für die frühneuzeitliche Militärgeschichte. Darüber hinaus möchte ich die Gelegenheit nutzen Jan Philipp Bothe (Göttingen) und Alexander Querengässer (Potsdam) herzlich im Redaktionsteam unseres Vereinsorgans begrüßen. Beitrags- und Rezensionsvorschläge, Projektskizzen und Berichte senden Sie bitte gerne weiterhin an sven.petersen[at.]phil.uni-goettingen.de.
Der Werbung, Aufstellung und militärrechtlichen Einordnung deutscher Söldner für den Moskauer Staat im mittleren 16. Jahrhundert widmet sich Oleg Rusakovskiy und eröffnet das vorliegende Heft. Am Beispiel des „Unternehmens Schlitte“, eines privat initiierten Werbeversuchs deutscher Söldner für den Zaren durch einen Goslarer Kaufmann analysiert der Autor den Einfluss von Artikelbriefen aus dem Heiligen Römischen Reich auf die Rekrutierungs- und Verrechtlichungspraxis. Er geht den daraus entstandenen logistischen, personellen, finanziellen und kulturellen Faktoren nach und problematisiert diese durch Bezüge zum Alltag im Zarenreich.
Diesem folgt Zoltán Péter Bagi, der seine Forschung der Genese der Reitertruppen im kaiserlichen Heer an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert widmet. Der lange Türkenkrieg dient als Rahmen der vergleichenden Untersuchung, welche die spezifischen Anforderungen an die berittenen Soldaten und den aus dem verstärkten Einbezug derselben hervorgehenden Wandel im Heerwesen Kaiser Rudolfs II. bewirkte. Diesem traten die Beamten der Hofburg mit verschiedenen Reglementierungsversuchen entgegen, um ein einheitliches Bild von den neuen Waffengattungen zu schaffen.
Anschließend führt Andréas Richer in die Problematik der Nahrungsfrage während des Dreißigjährigen Krieges im Raum Augsburg ein. Auf der Grundlage eines umfangreichen Tagebuchs des Abtes Maurus Friesenegger nähert sich Richer dem Zusammenspiel von Nahrung, Not und Behelfsstrategien an und gibt detaillierte Einblicke in den Alltag und die Mentalität des Geistlichen zwischen 1627 und 1648. Die Nahrungsfrage wird dabei nicht nur als ein bestimmendes Moment in den Handlungen der Bauern sichtbar, sondern kann gleichzeitig als ein Schutzinstrument verstanden werden, dessen sich die Landbevölkerung in der Auseinandersetzung mit Söldnerverbänden mannigfaltig zu bedienen wusste.
Mit Alexander Querengässer verlassen wir das 17. und erreichen das frühe 18. Jahrhundert. In seinem Beitrag stellt er den Komplex von Belagerungen während des  Großen Nordischen Krieges vor und verbindet zwei vernachlässigte Forschungsfelder dieser Auseinandersetzung. Zum einen geht der Autor mit Belagerungen auf weniger  präsente Kulminationspunkte militärischer Gewalt während dieses Konfliktes ein. Zum anderen wird die topographische und logistische Eigenart des weitläufigen Schauplatzes hervorgehoben. Anhand verschiedener Beispiele werden die unterschiedlichsten Ausprägungen analysiert, keine der kriegführenden Parteien vernachlässigt und gleichzeitig das Zusammenspiel der Verbündeten untersucht.
Den Abschluss dieses Heftes bildet eine Projektvorstellung von Thorsten Busch über den Zusammenhang von militärischen Durchmärschen und der Ausbreitung von Seuchen im Frankreich des mittleren 17. Jahrhunderts. Dem schließen sich eine Rezension von Stefan Droste zu Dirk Götschmann, Ansgar Reiß (Hrsg.), Wissenschaft und Technik im Dienst von  Mars un  Bellona sowie eine Rezension von Sven Petersen zu Marc Höchner, Selbstzeugnisse von Schweizer Söldneroffizieren im 18. Jahrhundert an.