Heutzutage ist Design Thinking kein „neuer Ansatz“ mehr. Unter Praktikern und Akademikern hat das Interesse an diesem Thema in den letzten zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Die Meinungen sind jedoch geteilt, ob Design Thinking lediglich „alter Wein in neuen Schläuchen“ ist, ein vorübergehender Trend, oder ein sich weiterentwickelndes Phänomen, welches in immer mehr Organisationen und Branchen Fuß fast. Trotz der wachsenden Relevanz und Verbreitung von Design Thinking ist das Wissen über den tatsächlichen Status quo in Organisationen nach wie vor spärlich. Mit einer neuen Studie untersucht das Forschungsteam von Prof. Uebernickel, Stefanie Gerken und Dr. Danielly de Paula die zeitlichen Entwicklungen und Veränderungen von Design Thinking Praktiken in Organisationen über die letzten sechs Jahre und vergleicht die Ergebnisse der Studie „Parts without a whole“ aus dem Jahr 2015 mit aktuellen Praktiken und perspektivischen Entwicklungen. An der Studie haben Unternehmen aller Größen und aus verschiedenen Teilen der Welt teilgenommen. Um dem komplexen Untersuchungsgegenstand gerecht zu werden, wurde eine Mixed-Method-Ansatz gewählt: Die Erkenntnisse aus qualitativen Experteninterviews, d.h. Personen, die sich seit Jahren mit dem Thema Design Thinking in der Praxis beschäftigen, wurden mit den Ergebnissen einer quantitativen Analyse von Umfragedaten abgeglichen. Die vorliegende Studie erörtert signifikante Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Interpretation und Anwendung von Design Thinking in Unternehmen.